Aus dem Allende-Viertel: Wir nannten sie einfach nur „Oma“

Ich komme aus Afghanistan. Deutschland ist für mich eine Hoffnung gewesen für meine Gesundheit, Träume und ein sicheres Leben. Noch nie wurde ich von einem Menschen so akzeptiert, wie von meiner „Oma“, die ich in einem Flüchtlingsheim glücklicherweise kennenlernen durfte. Wir hatten damals Weihnachtszeit und alle Kinder haben Geschenke bekommen. Mein Geschenk wurde leider geklaut und Oma hat gesehen, wie ich weinend mein Geschenk gesucht habe. Dann hat sie mir versucht zu helfen und hat mir direkt einen Tag danach ein neues Geschenk mitgebracht. Sie hat mich wie ihre eigene Enkelin aufgenommen und hat mich zu der Person gemacht, die ich jetzt bin. Zudem war sie ab diesem Tag immer für mich und meine Familie da und hat uns geholfen, sodass wir jetzt eine eigene Wohnung haben und ein sicheres Leben führen. Obwohl sie uns jetzt verlassen hat, wird sie für mich immer die Person bleiben, bei der ich mich am wohlsten gefühlt habe. Ich bin jetzt auf einem Gymnasium und mache mein Abitur, um meine Ziele zu erfüllen. Mein Vater hat eine Arbeit und verdient sein eigenes Geld und der Rest meiner Familie ist auch sehr glücklich. Dieses Leben haben wir Oma zu verdanken! Viele Geflüchtete könnten ein besseres Leben hier haben, wenn ihnen genauso wie uns geholfen wird.

Dieser Text entstand im Rahmen der Ausstellung "sprach-fähig" von BENN (Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften) im Allende-Viertel im Rahmend er Internationalen Wochen gegen Rassismus. Viele Nachbar*innen aus dem Kiez haben mitgemacht und ihre Geschichte geteilFoto: (Copyright) Leona Fritsche


About the author
Katha
Katha

Katha koordiniert InteraXion, Willkommensbüro und Wohnraumberatung für Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung in Treptow-Köpenick. Sie begleitet RawafedZusammenfluss von hauptamtlicher Seite. Journalistische Erfahrung konnte sie durch verschiedene Projekte der Jugendpresse und dem Studierendenmagazin UnAufgefordert sammeln. Wenn sie nicht nach neuen Geschichten sucht, tummelt sie sich in Boulderhallen.

Katha coordinates InteraXion, the welcome office for migrants* and refugees in Treptow-Köpenick and accompanies RawafedZusammenfluss through her work. She gained journalistic experience through various youth press projects and the student magazine UnAufgefordert. When she is not looking for new stories, she spends her time in bouldering halls.

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