Unsere Wohngemeinschaft – Ort der Zusammenkunft
Bild: Maiko mit zwei Freunden am See
Mittlerweile besteht unsere WG seit gut einem Jahr. Wir, das sind Maiko, Eshan und ich, Frederik.
Ein Bündel aus Motiven hat uns zusammengeführt: Neben finanziellen Zwängen waren dies einerseits die Suche nach neuem Wohnraum und neuen Mitbewohnern bzw. Mitbewohnerinnen. Andererseits gab es da auch das Bedürfnis nach einem Mehr an Gemeinschaft sowie einem kleinen gesellschaftlichen Beitrag in einer kritischen Zeit. Bei jedem von uns waren diese Motive ganz unterschiedlich gewichtet. Der Gemeinschaftsgedanke ist letztlich jedenfalls das, was die WG trägt und sie so lebendig macht.
Das Vertrauen zueinander entwickelte sich sehr schnell. Das Zusammenleben funktioniert trotz unterschiedlicher Herkunft, Sozialisation, Vorbildung und religiöser Einflüsse relativ reibungslos. Die Sprachbarriere war von Anfang an nicht groß und wird von Tag zu Tag kleiner. Sicher gibt es auch mal Holprigkeiten im Miteinander. Diese kann man aber weniger von einem der genannten Merkmale ableiten. Jeder in unserer WG hat einfach seine ganz persönlichen Charakterzüge und Macken. So wie die Menschen in jeder anderen WG eben auch. Im Allgemeinen ist die Fokussierung auf Gemeinsamkeiten anstelle von Unterschieden der Ausgangspunkt unserer 'Interaxion'.
Mit dem Vertrauen entwickelten sich Freundschaften. Gemeinsame Aktivitäten sind etwa: Kochen, Haushalt organisieren, sich gegenseitig bei kleineren Alltagsproblemen helfen oder Radfahren. Es kommen auch Freunde und Familie zu Besuch. Manchmal organisieren wir zudem Tagesausflüge mit weiteren Leuten, zum Beispiel zuletzt eine Wanderung und eine Paddeltour in der Umgebung. Temporär kamen auch andere Leute in die WG, so entstanden weitere Begegnungen und Verbindungen. Es gibt so viele Dinge, die man teilen kann. Freundeskreise werden dadurch zum Beispiel auch größer und stärker.
Meine Mitbewohner sind vor 1½ bzw. 4 Jahren aus ihren Heimatländern geflohen. Jeder für sich hat vieles hinter sich gelassen. Hier haben sie Deutsch gelernt, die Schule besucht und jeweils eine Ausbildung begonnen. Zudem wohnen sie in einer netten WG :)
Frederik, Maiko und Ehsan kommen aus Deutschland, Eritrea und Iran. Sie wohnen zusammen in einer WG in Treptow-Köpenick. Die drei schreiben abwechselnd für RawafedZusammenfluss aus ihrem WG-Leben und berichten von persönlichen Erfahrungen und Eindrücken.
Frederik, Maiko and Ehsan come from Germany, Eritrea and Iran. They live together in a shared flat in Treptow-Köpenick. The three write in turns for RawafedZusammenfluss from their shared life and report on personal experiences and impressions.